Gartenplanung für die Saison 2021

 

 

Nachdem die Gartenplanung 2021 nun zum Grossteil abgeschlossen ist und schon umgesetzt wird wollte ich euch hier einen kleinen Vorgeschmack geben, was am Markt und in den Rigirunde-Kisten in dieser Saison alles an tollen Überraschungen auf euch zukommt 🙂

Der Frühling

Der Frühling beginnt zwar offiziell am 21.03. allerdings scheint sich Petrus dieses Jahr nicht darum zu scheren dass er dem Projektplan hinterherhinkt und Frau Holle hat wohl immer noch ein paar Kissen auszuschütteln um mich ein bisschen zu ärgern. Nun denn, so ist eben das Leben, auf alle Fälle ist der viele Schnee gut für den schon gefährlich niedrig gewordenen Grundwasserpegel.

Der Anbaufrühling bei uns beginnt, mit viel Glück, am 31. März. Da werden die ersten selbst angezogenen Salatsetzlinge ausgepflanzt. Forellenschluss, Lattughino Verde und Strubelpeter sind nur ein paar der beliebten Frühjahrssorten von Pro Specie Rara, die wir hier anbauen. Zeitgleich werden Babyräben gesät, sowie Radiesli und Rüebli. Wobei die Rüebli zwar das meistverkaufte Gemüse nach den Kartoffeln sind, aber vom Anbau her alles andere als simpel. Auch Kartoffeln kommen dieses Jahr in dem Boden, und zwar bunte: die Blaue St. Galler und die rosarote Heiderot sind die Wahl im Jahr 2021.

Ebenfalls im Frühling kommen die Gemüse mit langer Kulturdauer in den Boden: Filderkraut, Rotkabis, Sellerie und Konsorten.

Was uns den Saisonanfang erheblich verbessert sind schnell wachsende Asiasalate und bunte Babyleafsalate, Rucola und Spinat - frisches Grün also wohin man blickt.

Der Sommer

Der Sommer ist bunt! Sowohl die Salate als auch die weiteren Gemüse verleihen unseren Tischen nun die geballte bunte Geschmacksvielfalt. Schwarzer und roter Rettich, die erntereifen bunten Rüebli, gelbe, grüne, rote und schwarze Tomaten, essbare Blüten, Bohnen in allen Farben, Zucchetti in unterschiedlichen Farben und Formen - ich freue mich schon auf den Sommer!

Was natürlich auch nicht fehlen darf sind die Krautstiele in rot, weiss und gelb. Ebenfalls faszinierend und dieses Jahr erstmals geplant sind Auberginen - unterschiedliche Sorten. Manche lang und violett, andere rund und rot, wieder andere klassisch dunkel. Alle jedoch samenfest und von Pro Spezie Rara.

Der Sommer ist auch die Zeit des Fenchels - eine mediterrane Pflanze, die  sich mit einer gewissen Tageslänge und Temperatur auch bei uns gut hält. Brokkoli und Blumenkohl sind etwas speziell - sie tendieren nicht nur dazu loszublühen, sondern sie ziehen Raupen an wie sonst nichts. Deshalb werden Ablenk-Kreuzblütler gepflanzt und die zwei Kulturen unter speziellen Netzen versteckt. Sonst hat man als Gärtner zwar sehr viele glückliche Kohlweisslinge aber nur mehr traurige, magere Kohlgerippe im Beet stehen.

Im Sommer wachsen auch die Kräuter und die Blumen - also gibt es dann auch frische Küchenkräuter wie Oregano, Bohnenkraut, Basilikum und Dill - und der Thymian darf auch nicht fehlen.

Im Sommer wird auch mein Milpaexperiment hoffentlich fruchten. Milpa-Anbau ist die Mischkultur von Zuckermais, Bohnen und Kürbis. Dabei fungiert der Mais als Rankhilfe für die Bohnen, die Bohnen als Stickstoffproduzent für Mais und Kürbis und der Kürbis als Bodendecker, der verhindert, dass Mais und Bohnen vertrocknen wenn es mal länger nicht regnen sollte. Milpakulturen werden in Südamerika seit Jahrtausenden kultiviert und sind aufgrund der Ergänzung von sich fördernden Pflanzen ein System, das den Boden verbessert und Düngung sowie Bewässerung zu grössten Teilen obsolet macht.

Der Herbst

Im Herbst wird nochmal richtig Gas gegeben. Die grossen Kabisköpfe werden nach und nach abgeerntet, die Randen kommen in den Boden, Nüsslisalat wird gesät und die ganz späten Pflanzen, wie Artischocke, Ingwer und Süsskartoffel werden langsam abgeräumt und eingelagert. Rosenkohl, Schwarzwurzel und Lauch sorgen auch jetzt für Vielfalt am Teller. Yaconwurzel wird als winterlicher Immunbooster eingelagert, Pastinaken und Kohlrabi sorgen für Mineralstoffe. Kürbis wird nun geerntet, sowie die Kardi, eine stachelige Spezialität, deren Anklang ich erst mal am Markt prüfen muss. 🙂

Auch die wild belassene Natur hat einiges zu bieten: letzte Kräuter, die Früchte von Weissdorn und der Hundsrose, Pilze und für die Experimentierfreudigen auch Eicheln und Bucheckern, Maroni und Baumnüsse - all das schmeckt nach Herbst!

Und mit ein wenig Glück gelingt mir auch der Anbau von Trauben, sodass ich euch noch einen süssen Nachgeschmack des Sommers  ermöglichen kann.